W&V GREEN MARKETING DAY 30.10.2019 in München
Mit inspirierenden und involvierenden Impuls-Vorträgen von u.a. Aqua Monaco, Armedangels, Recup, SodaStream, Utopia, Vaude sowie energetischen Talks mit FFF und einer Naturkosmetik-Runde. Hier die Essenz aus einem motivierenden Tag - weil klar wurde, dass Unternehmen und Marken sich ernsthaft und ehrlich mit Nachhaltigkeit (The Big Purpose of today and tomorrow) auseinandersetzen, sich engagiert auf diesen schwierigen Weg machen, und oft auf unterhaltsamer Weise charmant-rebellisch darüber kommunizieren.
FAKT_ Nach der Digitalen Transformation kommt die Nachhaltige Transformation. Ein tiefgehender Change Process, mit ähnlichen Unsicherheiten und Widerständen wie am Anfang der Digital Revolution.
EIN KLARER KONSENS_ Es gab in den letzten 25 Jahren mehrere „Sustainability Moves“ – sie kamen und gingen. Diesmal aber ist es eine tiefgründige, nicht-rückgängig-zu-machende Bewegung, die alle betrifft und beschäftigt. Auch, weil eine neue, junge Generation aufsteht, die offensiv demonstriert: wir sind bereit, auf die Straße zu gehen – wir sind bereit, anders zu konsumieren – wir sind bereit, anders zu wählen.
Ergo: „Nachhaltigkeit wird zum Business Case“ (Utopia). Ob Start-Ups oder Großkonzerne, Challengers oder Champions: für jedes Unternehmen gehört Nachhaltigkeit ins absolute Kerngeschäft.
EIN WEITERER KONSENS_ DER NACHHALTIGE DREIKLANG
Ökonomisch + Ökologisch + Sozial.
DER BEWUSSTE KONSUMENT_ Eine besserinformierte aber heterogene Zielgruppe, einigt durch Interesse bis Engagement für Nachhaltigkeit. Utopia beziffert diese Konsumenten auf 41,8% der Bevölkerung und clustert sie in 4 Gruppen:
- Die Konsequenten - ihre Wahl: Unternehmen und Marken mit echter grüner DNA
- Die Bedächtigen - wägen immer wieder ab
- Die Experimentierfreudigen - digital-affin, mit Fokus auf nachhaltige Produkte von konventionellen Unternehmen (z.B. Conscious von H&M)
- Die Gelegentlichen - sozusagen die Flexitarier des bewussten Konsums
Facit hat eine eigene Aufteilung und Quantifizierung – allerdings der Gesamt-Bevölkerung:
- Überzeugungstäter - 10%
- Unentschlossene - 59%
- Ablehner - 31%
GOOD NEWS FÜR ALLE MARKEN
Der Bewusste Konsument ist ein Mensch in Transformation, der akzeptiert, dass Unternehmen und Marken selber noch in Transformation stehen.
Der Fokus auf Nachhaltigkeit und die Lust auf Entdecken und Ausprobieren neuer Produkte (gar die Lust auf Werbung) widersprechen sich nicht (mehr). Allerdings: besser durchdacht und gemacht ist ein Must.
Eine weitere Entwicklung: früher widersprachen sich Innovation und Nachhaltigkeit. Heute nährt Nachhaltigkeit Innovation.
Und: alle am Green Day teilnehmenden Marken sind dank und durch Nachhaltigkeit in ihrer DNA, in ihren Produkten und Dienstleistungen, in ihrer Kommunikation eindeutig erfolgreich(er).
ETABLIERT IST ALSO_ Tun ist notwendig. Sagen, oder: verständlich vermitteln ist es ebenfalls.
WIE GEHT DAS? DER NACHHALTIGE WEG
- Authentisch & transparent: 2 exponentiell benutzte Adjektive, die oft eine leere Hülle bleiben und heute drohen, indifferente Buzzwords zu werden. Dennoch: als Marke soll ich offen und unverschont sagen, wo ich stehe - wohin ich gehen möchte - was dafür noch alles zu tun ist.
- Konsistent & anschaulich (eindeutige Fakten und Zahlen, verständliche Vergleiche, immer in klarer Konsumentensprache) – als Marke soll ich eine Einladung zum offenen Dialog aussprechen.
- Laut bis provozierend, um gehört zu werden - gerade nach den Vorträgen von Armedangels (#backtonature, #detoxdenim, #fuckfastfashion) und SodaStream (#plasticfighters, #goodbyeplasticbottles, aber auch #niemehrschleppen), sowie nach dem Talk mit Ramona Wüst von FFF als Gedanke bei mir klar verankert: leise, schüchtern, austauschbar tut es nicht.
- Neue, mutige Ansätze wagen: wie „I rent it“ oder „I fix it“ von Vaude
EINIGE NACHHALTIGEN BENCHMARKS
Hess Natur - Freitag - Patagonia (aus einer Facit Bewertung).
Erneut Patagonia - Vaude - Rügenwalder (Utopia).
Die Rügenwalder Mühle wurde mehrmals zitiert, als Beispiel für ein Unternehmen in Transformation, die offen eine selbstbewusste Unsicherheit kommuniziert.
ZAHLEN, DIE ES IN SICH HABEN
- 2.800.000.000 Einweg-Coffee-To-Go-Becher / Jahr in Deutschland (Zahl von Recup – das Ziel des #coffeetogorevolution Unternehmens: in 10 Jahren auf 0 setzen)
- 45 Mio. Einwegflaschen pro Tag in D = 16,4 Milliarden pro Jahr = 470.000 Tonnen Müll
- 2050 gibt es mehr Plastik als Fisch im Meer
AUSSAGEN, DIE NACHHALLEN
- „Mach es mir so einfach wie möglich“ + „walk your talk“ + „do something great“ (Utopia)
- „Von Anfang an etwas Gutes in die DNA“ (TechFounders)
- „Zeit für einen systemischen Ansatz... durch Erfragen des wirtschaftlichen Prinzips, Erfragen des Zusammenlebens ... wie möchten wir leben?“ (FFF)
- „Gut für mich – dann gut für die Umwelt“ (SodaStream)
- „Darf Nachhaltigkeit cool sein?“ Ein Paradigmenwechsel: „Cool muss nachhaltig sein!“ (Aqua Monaco)
- „Als Textilunternehmen sind wir ein Teil des Problems - aber wir wollen ein Teil der Lösung sein.“ (Vaude)
- Keine Influencer, sondern „Sinnfluencer, Haltungsmenschen, die für die gleichen Werte stehen“ (Armedangels) - vom Unternehmen auch „Detox Army“ genannt
- „Was ist drin? Was tue ich damit für mich? Was tue ich damit für die Umwelt?“ (aus der Naturkosmetik-Talkrunde)
FAZIT
Inspirierende Beiträge, engagierte und empathische Referenten.
Meine persönlichen Highlights: Armedangels mit Katia Winter, SodaStream mit Julian Hessel, Utopia mit Dr. Meike Gebhard, Vaude mit Ralf Geiger.
PART I?
Ja, weil es dazu viel mehr zu sagen und teilen gibt. Ich stehe außerdem seit 2 Jahren mit meinen Kunden in einem nachhaltigen Dialog und darf sie auf den Werdegang zu Better Brands begleiten. Eine Reflexion, die Mut fordert, Zeit, Energie und Geld kostet. Der Weg lohnt sich und bringt enorme professionelle wie persönliche Erkenntnisse. Daher hier bald mehr.
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